Sonnenlicht Buchenwald Bärlauchblüte NP Harz

Bärlauchblüte 2015

Die Bärlauchblüte 2015 war aus Sicht eines Fotografen besser und schöner als im Jahr zuvor. Die Sonne schien in diesem Frühling viel häufiger, sodass ich meine Wunschbilder vor ein paar Wochen realisieren konnte. Zwar regnete es viel zu wenig und einige Bärlauchblätter wurden schnell gelb, aber insgesamt war die diesjährige Bärlauch-Saison ein voller Erfolg. Viele neue Bilder sind entstanden und können nun in der Galerie unter de Rubrik Nationalpark Harz und Landschaft begutachtet werden. Angefertigt habe ich die Fotos im Nationalpark Harz, dem Harzvorland und einem Naturpark.

Der Bärlauch (Allium ursinum) oder auch Waldknoblauch / wilder Knoblauch ist eine essbare Wildpflanze, gehört zu der Familie der Zwiebelgewächse (Alliaceae) und ist insbesondere in (Kalk-) Buchenwäldern, feuchten Auenwäldern, halbschattigen Waldrändern, an Fluss- und Bachläufen oder anderen Feuchtgebieten zu finden. Die Blütezeit des Bärlauchs ist i.d.R. (je nach Witterung) im Frühling von April bis Mai und verwandelt so einige Waldgebiete in ein weißes Blütenmeer. Die Blüte beginnt, wenn die schwach belaubten Buchen-Bäume noch ausreichend Sonnenlicht auf den Waldboden lassen (im Sommer erreicht in Buchenwäldern nur noch ein halbes Prozent des Sonnenlichts den Waldboden, im Frühling sind es hingegen ca. 50%). Die Pflanze benötigt zudem humusreiche, kalkreiche, lockere & feuchte (Lehm-) Böden und kommt nur in Europa und Teilen Nordasiens vor.

Um 812 n. Chr. befahl übrigens Kaiser Karl der Große per Dekret, dass in allen kaiserlichen Gärtender Bärlauch angepflanzt werden sollte. Die Blüten und die zerriebenen Blätter riechen stark nach Knoblauch, sodass man schon vor Erreichen der Vorkommen den intensiven Duft in der Nase spürt. Durch die in den letzten Jahren zunehmende Beliebtheit dieser Pflanze wurde vermehrt von „Trendkraut“ gesprochen, und viele Sammler suchen sich jedes Jahr im Frühling ihre „Portion“ Bärlauch (ein paar erleiden nach dem Verzehr eine Vergiftung, da sie Maiglöckchen und nicht den gesunden Bärlauch geerntet haben). In Deutschland darf man den Bärlauch, neben Pilzen und Heilkräuter, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf sammeln (in Naturschutzgebieten ist das Pflücken verboten). Dort wo man die Wege verlassen darf fühlt man sich wie im Urwald – und an den warmen Tagen war es beim Fotografieren in der feuchten Umgebung sogar ein bisschen „tropisch“. Zwar kann man mit Fotos keine Gerüche transportieren, jedoch kann man sich anhand dieser einen Eindruck vom scheinbar unendlichen Bärlauchblütenteppich verschaffen.

Tipp: Auf Mundraub.org können über eine Karte Standorte von Obst und Kräutern im öffentlichen Raum eingesehen und eingetragen werden (auch der Bärlauch). Über eine Karte kann man Mostereien, zahlreiche Obstbäume & Obststräucher, Nüsse  und Kräuter ein- und ausblenden. Diese Plattform dient dazu, Fundorte miteinander zu teilen, Erfahrungen und Rezepte auszutauschen.

 

Fluss im Naturpark mit Bärlauchblüte