Test

Sony Alpha 7 Frontansicht

Über 4 Jahre mit der Sony Alpha 7 – Ein Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht Sony A7

 

Scharfe Fotos dank Kantenanhebungsverfahren (Focus Peaking)

Vom Sommer 2014 bis zum Winter Ende des Jahres 2018 habe ich mit der Sony A7 (ILCE-7)  etwas über 50.000 Fotos gemacht. Während dieser 4 1/2 Jahre wurden die meisten Fotos dabei mit adaptierten Canon Objektiven (Canon EF 16-35 4.0 L IS USM, Canon EF 24-70 4.0 L IS USM, Canon EF 70-300 L IS USM) angefertigt. Zuerst war der sehr unzuverlässige Fotodiox Adapter im Einsatz, später der deutlich bessere und gerade im Winter ohne große Ausfälle arbeitende Sigma MC-11. Letzterer ist auch an meiner aktuell verwendeten Sony A7 III im Einsatz. Das manuelle Fokussieren an der A7 funktionierte via Focus Peaking einwandfrei und fast alle meiner Fotos waren scharf – Verwackler aufgrund einer zu langen Verschlusszeit und/oder von zu lebhaften Händen einmal ausgenommen. Dieses Kantenanhebungsverfahren in Rot (Darstellungsstärke einstellbar) erleichtert, durch optisch ins Livebild eingeblendete Konturlinien, die Arbeit enorm und ist eines der großen Vorzüge dieser seinerzeit revolutionären spiegellosen Systemkamera. Wollte man hingegen in bestimmten Situationen den seinerzeit mit dem Slogan „schneller Hybrid Autofokus“ beworbenen Autofokus verwenden, so wurde man eher enttäuscht:

 

Unzuverlässiger Autofokus

Beispielsweise waren während eines Shootings mit der A7 in Kombination mit dem Sony FE 70-200mm F4,0 G OSS fast ein Drittel der angefertigten Fotos unscharf! Auch das verwendete Tele Sony FE 70-300mm F4,5-5,6 G Master produzierte mit dem Autofokus der A7 ca. 25% unscharfe Fotos. Egal welches native Sony Objektiv man verwendet hat, der Autofokus arbeitete nicht zuverlässig genug und die Ausschussrate stellte sich als viel zu hoch dar. Im Vergleich dazu waren im Rahmen einer Aufnahmesession mit der Sony 7R II in Kombination mit dem Sony FE 24-70mm F2.8 G Master z.B. nur ca. 5% der Bilder unscharf. Kurzum der Autofokus der A7 stellte sich als nicht treffsicher genug und mit dem Commlite, Fotodiox oder Sigma MC-11 Adapter und Canon Objektiven als gänzlich untauglich dar.

Der Hybrid Autofokus der A7 stellt eine Mischung aus einem Phasen- und einem Kontrastverfahren dar (mehr zur Autofokustechnik hier www.fotohits.de/themen/report/serie-foto-hits-erklaert-technik/technik-verstehen-autofokus/). Die Anzahl der Phasendetektionspunkte bzw. Messfelder liegt bei 117, die der Kontrastmessung bei 25 Messfeldern – insgesamt 142 Autofokus-Messfelder. Beim Nachfolgemodell, der Sony A7 II, arbeitet auch ein Hybrid Autofokus mit ebenfalls 142 Feldern (25 Kontrastmessung, 117 Phasenvergleich). Das aktuelle Modell, die Sony A7 III hingegen, verfügt über 1118 Felder (425 Kontrastmessung, 693 Phasenvergleich). Nicht nur auf dem Papier sieht das Autofokussystem der A7 III besser aus, auch in der Praxis bestätigt sich dies. Schaut man sich die Tests auf DPReview oder Traumflieger an, so stimmen die mit meinen Erfahrungen hinsichtlich der Bewertung des Autofokus überrein. Die offizielle Anpreisung von Sony – „schneller Hybrid Autofokus“ – ist also unter Vorbehalt zu sehen. Der Autofokus der A7 und der A7 II ist meines Erachtens unausgereift, das aktuelle 3er Modell hingegen ist endlich mit einem perfekten Autofokussystem ausgestattet.

Bildqualität

Die Bildqualität der im November 2013 eingeführten Sony A7 ist jedoch über jeden Zweifel erhaben und im Jahre 2019 immer noch sehr gut. Der 24 Megapixel Vollformatsensor bietet unglaubliche Reserven bezüglich Lichter und Tiefen, wenn man die RAW-Dateien in entsprechenden Programmen (z.B. Adobe Lightroom, Capture ONE) bearbeitet. Das Rauschverhalten ist beachtlich – zumindest was die praktisch rauschfreie Tiefenaufhellung bei einigermaßen korrekter Belichtung in niedrigen ISO-Werten angeht. Doch selbst wenn man, aus welchen Gründen auch immer, stark unterbelichtet hat, führt die nachträgliche Aufhellung der Fotos nur zu geringem Rauschen. Die hohen ISO Werten überzeugen jedoch kaum und waren im Jahre 2014 im Vergleich zu APS-C Kameras nur minimal besser. Der Sony-Sensor und damit verbunden die hervorragende Bildqualität bzw. der hohe Dynamikumfang ist mittlerweile legendär und führte seinerzeit zu einem großem Abstand zu anderen Kameraherstellern, gerade im Vergleich zu Canon Vollformat Spiegelreflex-Kameras. Erst ganz allmählich schafft es Canon, den Vorsprung der Sony Sensoren aufzuholen.

Gehäuse, Haptik, Gewicht, Akkulaufzeit, Menüstruktur und Sensorflecken & Sensorreflexionen

Das Kameragehäuse der Sony A7 ist ein gutes Kunststoff-Metall Gehäuse, welches gut in den Händen liegt und durch ein sehr geringes Gewicht auffällt. Leute mit kleinen Händen werden dies zu schätzen wissen. Ist einem die Kamera zu klein, so kann man mit einem zusätzlichen Batteriegriff das Handling verbessern. Von allen A7 Kameras ist das erste Modell das leichteste. Dies verwundert auch nicht, da hier weder ein sehr potentes Autofokussystem, noch eine kamerainterne Bildstabilisierung verbaut worden ist. Ein kleines Manko ist der Objektivanschluss. Die Objektive sitzen nicht bombenfest, sodass ein bisschen Spiel zwischen Objektiv und Gehäuse auszumachen ist. Ob sich dadurch Nachteile ergeben, konnte ich bis dato jedoch nicht feststellen.

Die Akkulaufzeit ist hingegen ein großes Manko und im Winter ein großes Ärgernis. Selbst wenn man den Zweitakku in der Hosentasche anwärmt, je nach Temperaturen ist auch dieser nach kurzer Zeit (ca. 10 Min) wieder unbenutzbar. Die Kamera geht dann einfach aus, mit dem Hinweis der Akku sei leer. Wenn man dann noch den insbesondere bei Kälte zu Ausfällen neigenden Fotodiox Adapter mit Canon Objektiven verwendet, ist die Kamera praktisch unbrauchbar. Selbst mit dem Sigma MC-11 Adapter sind Ausfälle bei Kälte regelmäßig zu verzeichnen. Das aktuelle Modell, die Sony A7 III (neuer Akku Sony NP-FZ100) hat diesbezüglich praktisch keine Probleme.

Die Menüstruktur ist sehr unübersichtlich, jedoch kann man sich nach einer Gewöhnungsphase auch damit arrangieren. Leider fehlt hier die Möglichkeit, wichtige Einstellungen individuell in ein eigenes Menü zu speichern. Die Canon EOS 650D hatte seinerzeit mit „My Menu“ bereits diese Option. Bei der Sony A7 III hingegen kann man eigene Einstellungen in einem extra Menüreiter endlich speichern.

Ein Objektivwechsel ist leider nur ohne geschlossenen Shutter möglich. Sensorflecken sind bei den Sony A7 Kameras daher eine größere Herausforderung. Von einem Problem möchte ich jedoch nicht sprechen, da das regelmäßige Reinigen des Sensors – z.B. mithilfe eines Blasebalgs und eines Pinsels – nun wirklich kein großes Drama darstellt. Solange man keine zwei linken Hände hat, läuft man bei einer Reinigung nicht in Gefahr den Sensor zu zerstören, zumal dieser hinter einer Glasscheibe installiert ist und die Reinigung auf der Glasscheibe stattfindet und nicht direkt auf dem Sensor. Wie man das am besten anstellt, ist hier sehr gut beschrieben. Hier punktet Canon bei der EOS R mit einem automatischen Sensorschutz. Der mechanische Verschlussvorhang schließt automatisch, wenn man das Objektiv, bei ausgeschalteter Kamera, wechselt. Die günstigere Canon EOS RP bietet diese Funktion hingegen nicht.

Vereinzelt können an der Sony A7 sogenannte Sensorreflexionen auftreten – insbesondere bei Kunstlicht, wobei die Unterscheidung zu Lichtreflexen/Lens Flare als Objektiveigenschaft schwierig ist. Dieses Problem wurde behoben, sodass an den Nachfolgemodellen (ab der Sony Alpha 7 II) derartige Sensorreflexionen nicht mehr auftauchen können. Siehe dazu auch:

Sony Alpha A7 (ILCE-7) and Sony Alpha A7r (ILCE-7r) Part 7 – A7 – Sensor Flare Problems

Sony Alpha A7 (ILCE-7) and Sony Alpha A7r (ILCE-7r) Part 9 – FinalShowdown

Sony a7 vs Sony a7II

Problem with Sony A7, reflections on the sensor

Auf der Suche nach einem besseren Autofokussystem

Da sich herausstellte, dass ich für bestimmte Aufnahmesituationen immer häufiger ein gutes Autofokussystem benötige, habe ich über einen längeren Zeitraum nach einer anderen spiegellosen Systemkamera geschaut. Doch Canon bot leider kein Kameramodell, welches hinsichtlich der Bildqualität mit der des Sony Sensors mithalten konnte. Erst die Spiegelreflexkamera Canon EOS 5D Mark IV näherte sich so langsam den Sony Sensoren an. Jedoch ist diese Kamera zu schwer, zu groß, und ich wollte eine spiegellose Systemkamera. Die im Herbst 2018 und Winter 2019 erschienenen spiegellosen Vollformat Kameras aus dem Hause Canon – Canon EOS R & RP – enttäuschten jedoch (Bildqualität, Autofokus), sodass meine Wahl auf das fantastische 3er Modell der Sony A7-Reihe fiel. Mein Erfahrungsbericht zur Sony A7 III ist hier zu finden.

Wer jetzt eine sehr günstige spiegellose Systemkamera (von Sony) mit Vollformatsensor haben möchte, und keine großen Schwierigkeiten mit dem manuellen Fokussieren hat – das Focus Peaking hilft enorm – dem sei die derzeit ca. 700€ kostende Sony A7 empfohlen. Wer zwingend dazu einen kamerainternen Bildstabilisator benötigt, für den wäre eher die für ca. 1000€ zu kaufende Sony A7 II zu empfehlen.

Nun folgend die Vor- und Nachteile der Sony A7 noch mal im Überblick.

 

Pro

+ Bildqualität (großer Dynamikumfang, sehr gutes Rauschverhalten)

+ Focus Peaking für erleichtertes manuelles Fokussieren

+ Größe und geringes Gewicht (474 Gramm inkl. Akku)

+ Individuell belegbare Tasten (C1-C5)

+ Großer elektronischer Sucher

+ Serienbildgeschwindigkeit 5 Bilder/Sek.

+ Haptik, gutes Kunststoff-Metall Gehäuse

+ WLAN-Funktion mit App Steuerung über Smartphone

Contra

– Schlechter Autofokus (adaptierte Fremdobjektive funktionieren kaum)

– Zu kurze Akkulaufzeit

– Kein Bildstabilisator

– Display nicht dreh- und schwenkbar (nur klappbar)

– Objektivwechsel ohne geschlossenem Shutter

– Unübersichtliche Menüstruktur (nicht individualisierbar)

Zum Schluss sei auf folgende Tests verwiesen:

Video: Sony A7 ausführlich vorgestellt, Teil 1

Kameravergleich – Direktvergleich

 DP Review Sony Alpha 7 Review 

Vergleich Sony FE 70-200 F4 G OSS & Canon EF 70-300 L IS USM

Das Canon EF 70-300 f4 L IS USM habe ich nun seit über zwei Jahren im Einsatz und bis jetzt habe ich mit diesem Telezoom fast nur sehr gute Erfahrungen gemacht. Da meine verwendete Hauptkamera seit Sommer letzten Jahres die Sony Alpha 7 (ILCE-7) und nicht mehr die Canon EOS 650D oder Sony Alpha 57 ist, benötige ich für einige Aufnahmesituationen ein Original Sony FE Objektiv. Der Autofokus über einen Adapter ist einfach viel zu langsam, als dass ich diese Kombination (Sony Alpha 7 + Adapter + Canon Objektive) z.B. für bewegte Motive, Luftbilder, aber auch für Portraits verwenden kann. Für bestimmte Shootings habe ich in der Vergangenheit das Sony FE 70-200 mm F4 G OSS benutzt. Da ich während des Fotografierens im Vergleich zum Canon Telezoom keine sichtbaren Unterschiede bezüglich der Schärfe oder deutlich spürbare Unterschiede bezüglich des Autofokus bemerkt habe, wollte ich in einer Vergleichs-Aufnahme-Reihe beide Objektive (Canon EF 70-300 & Sony FE 70-200) direkt miteinander vergleichen. Für meine Arbeit interessiert mich nur, ob die Bilder in der Hundertprozent-Ansicht scharf und frei von Lichtreflexen (lens flares) sind, ob das Objektiv eine nicht allzu große Verzeichnung aufweist und wie gut der Bildstabilisator arbeitet. Mein verwendetes Equipment darf mich beim Fotografieren nicht behindern, aber Pixelpeeping betreibe ich nicht und es hat für mich nichts mehr mit Fotografie zu tun.
Das Sony FE 70-200 mm hat eine durchgehende Lichtstärke von Blende 4 und einen eingebauten optischen Bildstabilisator (an den Alpha 7 Modellen ist ein zusätzlicher Bildstabilisator im Kameragehäuse eingebaut). Das Canon EF 70-300 wartet offenblendig mit f4 bis 5.6 bei 300m auf und hat ebenfalls einen integrierten Bildstabilisator.
Alle Vergleichsaufnahmen sind mit einer Sony Alpha 7 auf einem Stativ mit Kabelauslöser gemacht worden (in der 100% Ansicht manuell fokussiert) und zeigen den Braunschweiger Rathausturm (das ganze Bild zeigt den Rathausturm mit Löwendenkmal vom Burgplatz im Vordergrund bei 70mm). Bei dieser Gegenüberstellung vergleiche ich bei beiden Objektiven natürlich nur den Brennweitenbereich von 70 bis 200mm jeweils für das Zentrum (mit Bilder) und den Randbereich. Die Randschärfe des Canon 70-300 würde ich bei Offenblende (Blende 4) als sehr gut, beim Sony FE 70-200 als gut bezeichnen. Das Bildzentrum beider Objektive ist scharf, abgeblendet äußerst scharf – die Unterschiede sind sehr gering!

Das Motiv als Ganzes (Ausgangsbild)

Canon EF 70-300 L IS USM 70mm f8

Braunschweiger Rathausturm & Löwendenkmal Burgplatz Canon EF 70-300 L IS USM 70mm f8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon EF 70-300 L IS USM                                                                                Sony FE 70-200 mm F4 G OSS (SEL70200G)

Canon 70-300 L IS USM 70mm f4

Canon EF 70-300 L IS USM 70mm f4 100%

Sony FE 70-200 G OSS 70mm f4.0

Sony FE 70-200 G OSS 70mm f4.0 100%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 70mm f11

Canon EF 70-300 L IS USM 70mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 70mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 70mm f11

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 100mm f4

Canon EF 70-300 L IS USM 100mm f4

Sony FE 70-200 G OSS 100mm f4

Sony FE 70-200 G OSS 100mm f4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 100mm f11

Canon EF 70-300 L IS USM 100mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 100mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 100mm f11

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 135mm f4.5

Canon EF 70-300 L IS USM 135mm f4.5 100%

Sony FE 70-200 G OSS 135mm f4.0

Sony FE 70-200 G OSS 135mm f4.0 100%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 135mm f11

Canon EF 70-300 L IS USM 135mm f11 100%

Sony FE 70-200 G OSS 135mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 135mm f11 100%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 200mm f5

Canon EF 70-300 L IS USM 200mm f5 100%

Sony FE 70-200 G OSS 200mm f4.0

Sony FE 70-200 G OSS 200mm f4.0 100%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Canon 70-300 L IS USM 200mm f11

Canon EF 70-300 L IS USM 200mm f11 100%

Sony FE 70-200 G OSS 200mm f11

Sony FE 70-200 G OSS 200mm f11 100%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit

Beide Objektive sind für meine Anwendungen (Architektur, Landschaften, Luftbilder) super und lassen fast keine Wünsche offen. Der Autofokus arbeitet sehr schnell und treffsicher, einzig beim Sony bin ich nicht hundertprozentig zufrieden. Denn mit dem Sony 70-200 habe ich etwas zu viele unscharfe Bilder, was entweder am nicht perfekten Bildstabilisator oder möglicherweise am nicht ganz ausgereiften Autofokus-System der verwendeten Sony Alpha 7 liegt. Laut Berichten anderer (beispielsweise Traumflieger) soll mit der neue Sony Alpha 7R II das Fokussieren deutlich schneller gehen, und in absehbarer Zeit kann ich hier weiteres dazu berichten (die Sony Alpha 7 hat nur 25 AF-Felder, die 7R II jedoch 399 Af-Felder). Aber den Meisten dürfte klar sein, dass neben einem schnellen Motor im Objektiv auch ein sehr gutes Autofokus-System einer Kamera maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie schnell und zuverlässig Motive erfasst werden, und die Sony Alpha 7 oder 7R sind natürlich keine Kameras für Sport- oder Tierfotografie – da wäre dann eine Canon EOS 7D Mark II, 5D Mark III / IV oder 5DS (R) eher geeignet. Interessantes und in diesem Zusammenhang erwähnenswertes Feature beim Sony ist ein Fokuslimiter, welcher das Eingrenzen des Fokusbereiches erlaubt und damit beim Fokussiervorgang verhindert, dass der komplette Fokusbereich „abgefahren“ wird. Die Schärfe ist bei beiden Objektiven durchweg sehr gut – Pixelpeeper würden in der Hundertprozent-Ansicht dem Canon EF 70-300 L IS USM ca. 5-10% mehr an Schärfe attestieren, was jedoch in der photographischen Praxis vernachlässigbar ist. In Gegenlichtsituationen habe ich beim Canon Telezoom leider häufiger unschöne und deutlich sichtbare Lichtreflexe erhalten, die doch sehr störend sind. Inwieweit dies bei anderen Telezooms von Canon (z.B. dem Canon EF 70-200 2.8 L IS USM II) auftritt, kann ich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht sagen.
Zum Abschluss jeweils pro Objektiv zwei Beispielfotos aus der Praxis, denn für mich zählt vor allem das fertige Bild als Ganzes und nicht das pingelige Suchen nach dem letzten Rest an Schärfe in den äußersten Rändern oder das penible Fahnden nach minimaler kissen- oder tonnenförmiger Verzeichnung:

 

Portrait Stelzenfigur Seifenblasen

Sony FE 70-200 mm F4 G OSS, Sony Alpha 7, ISO 100, 1/640, 94mm, f4

Luftbild Schloss Marienburg

Sony FE 70-200 mm F4 G OSS, Sony Alpha 7, ISO 800, 1/400, 70mm, f8

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Historische Darstellung Frau

Canon EF 70-300 L IS USM, Canon EOS 650D, ISO 200, 1/320, f4.5

Harzer Schmalspurbahn Nebel

Canon EF 70-300 L IS USM, Sony Alpha 7, ISO 100, 1/400, 70mm, f5.6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Update 12.01.2017: Wie ich bereits im Fazit vermutete, ist der Autofokus der Sony Alpha 7RII deutlich schneller und treffsicherer als der der Sony Alpha 7. Letztere Kamera ist für bestimmte Aufnahmesituationen (mit Original Sony FE Objektiven) einfach nicht geeignet. Mit der 7RII hatte ich während eines Shootings nur ca. 20% Ausschuss, mit der Alpha 7 ca. 50%! Interessant wäre jetzt noch der Vergleich mit der neuen Canon EOS 5D Mark IV – Erfahrungsbericht folgt später.

Weitere zu empfehlende Tests:

Traumflieger Test Canon EF 70-300mm L IS USM

Canon EF 70-300mm f/4-5.6L IS USM Lens Review

Testberichte.de Sony Fe 70-200 f4 G OSS