Luftbild Hamburger Rathaus

Hamburg aus der Luft

Containerterminals

Im vergangenen Jahr konnte ich Luftbilder von der Stadt Hamburg anfertigen und war von der schieren Größe der Hansestadt überwältigt. Insbesondere die Container Terminals haben eine unvorstellbare Dimension. Erst aus der Vogelperspektive wird geradezu augenfällig klar, warum Deutschland (wieder) Exportweltmeister ist. Die Masse an Containern und diese riesigen Containerschiffe sind einfach gewaltig! Die Zahl der (Container) Terminals im Hamburger Hafen beziffert sich auf 22! Der Gesamt-Umschlag im Jahre 2015 liegt bei 137,8 Millionen Tonnen, sowie 8,8 Mio. TEU (Einheiten) Containerumschlag! Eine interaktive Karte, die alle Umschlagsanlagen (Container, Mehrzweck oder Massengüter)  und Anlegestellen farblich unterscheidbar zeigt, findet man auf der offiziellen Seite des Hamburger Hafens. Des weiteren kann man sich auf diesem Portal alle derzeit anwesenden Schiffe und die zu erwartenden Schiffe anzeigen lassen und sogar nach Typen filtern! Wenn es ein Symbolbild für den Handel im 21. Jahrhundert gibt, dann die von den tausenden bunten Containern, die von oben wie Legosteine aussehen. Die Bilder in der Slideshow am Ende des Beitrags illustrieren sehr schön die Dimension der Container Terminals. Als weiteres illustratives Beispiel, wie die Container über ein Terminal wandern, sei folgende Animation des Hamburger Container Terminals „Tollerort“ empfohlen. Zudem ist dieser 3D-Hafen des Anbieters von Hafenkränen für den Containerumschlag Konecrane ebenso anschaulich, um die Funktionsweise nachzuvollziehen (Flash erforderlich).

 

Die größten Containerhäfen in Europa 2015 in 1000 TEU (Standardcontainer)

     Quelle: Entscheidung mit Tiefgang. Urteil zur Elbvertiefung. Spiegel Online Mi 08.02.2017

HafenCity

Zu Hamburg gehören aber nicht nur die Terminals, sondern auch die HafenCity, welche ich natürlich ebenfalls aus der Vogelperspektive fotografieren wollte. Die HafenCity wird in drei Abschnitte unterteilt, welche wiederum in insgesamt zehn unterschiedlichen Quartieren aufgeteilt ist: Westliche, Zentrale und östliche HafenCity. Die zehn Quartiere sind: 1. Am Sandtorkai / Dalmannkai 2. Am Sandtorpark / Grasbrook 3. Strandkai (westliche Hafencity) 4. Überseequartier 5. Brooktorkai / Ericus 6. Elbtorquartier 7. Am Lohsepark (zentrale Hafencity) 8. Oberhafen 9. Baakenhafen 10. Elbbrücken (östliche Hafencity)

Viele Teile sind bereits fertiggestellt, jedoch gibt es noch so einige Baustellen. Insbesondere die östliche HafenCity ist noch nicht fertig gestellt und gleicht Anfang 2017 noch einer Sandwüste.  Auch das Kreuzfahrtterminal im Quartier Strandkai (oder später zu Überseequartier gehörend – Angaben unterschiedlich) ist derzeit noch Provisorium und soll 2018 durch ein Gebäude mit wellenförmig geschwungener Fassade ersetzt werden. Im Überseequartier sollen dieses Jahr die Bauarbeiten beginnen, da viele Jahre nach der Finanzkrise 2008 ein neuer Investor (französischer Immobilienkonzern Unibail-Rodamco) gefunden wurde. Bei planmäßigem Voranschreiten der Bauvorhaben soll im Jahr 2012 alles fertig gestellt sein. Die HafenCIiy ist also architektonisch gesehen äußerst reizvoll und wird mich daher noch für so einige zukünftige Fotoflüge animieren. Spätestens wenn alles fertig gestellt ist, will ich die komplette HafenCity (final) fotografieren.

Kontorhausviertel

Das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus, dem Meßberghof, Sprinkenhof und Mohlenhof gehört seit 2015 ebenso wie die Speicherstadt zum Weltkulturerbe und ist damit die 40. Welterbestätte in Deutschland. Die UNESCO erachtet das in den 1920er und 30er Jahren erbaute Kontorhausviertel als Beispiel für moderne Architektur und Städtebau. Es gilt als das erste reine Büroviertel Europas und das Kontorhaus somit als Vorläufer der heutigen Bürohäuser. Kontorhäuser wurden von 1886 bis zum zweiten Weltkrieg als Bürohaus für (Handels-) Unternehmen entworfen und gebaut. Und auch heute werden die Kontorhäuser hauptsächlich gewerblich genutzt: Firmensitze von mehr als 700 Unternehmen, Hafenbüros, Geschäftsräume der Reedereien,  Büros, Fachgeschäfte, Galerien, 30 bis 40 Restaurants und Cafés. Die Kontorhäuser wurden seinerzeit u.a. aus roten Bockhorner Klinkern (Backsteinen/Ziegeln) gebaut, wodurch die charakteristischen rotgebrannten Klinkerfassaden entstanden. Der Bockhorner Lehm aus Bockhorn (Friesland) verleiht den Ziegelsteinen, den Bockhorner Klinkern, seine besondere Farbe. Anscheinend gibt es diese Farbe nur in dieser Region. Die Firma Bockhorner Klinkerziegelei Uhlhorn GmbH & Co.KG (http://bockhorner.de) stellt beispielsweise seit 1906 nur diese spezielle Ziegelsorte her. Der Architekt Fritz Höger verwendete dieses Baumaterial z.B. für das Chilehaus. Die Kontorhäuser gehören mit ihrer Backsteinfassade zum so genannten „Klinkerexpressionismus“ bzw. „Backsteinexpressionismus“. Regionale Zentren des Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Backsteinexpressionismus waren Hamburg, Hannover, Bremen, das Oldenburger Land und das Rheinisch-Westfälische Industriegebiet. Das Kontorhausviertel stellt also eine Mischung aus hanseatischem Stil, dem entsoprechenden Flair, alter Kaufmannstradition und Geschichte dar. Drei Kontorhäuser des Viertels habe ich auf folgendem Luftbild markiert und zusätzliche Informationen bereitgestellt:

Luftbild Hamburg Kontorhausviertel mit Chilehaus, Sprinken- & Meßberghof

Hamburger Speicherstadt

Natürlich durfte bei den Luftbildaufnahmen auch die Speicherstadt nicht fehlen, zumal diese einer der Hauptgründe für das Shooting war. Denn sie ist nicht nur rein optisch interessant sondern ein richtiger Superlativ – der weltweit größte zusammenhängende Lagerhauskomplex bzw. das größte Waren- und Kontorhausensemble. Dazu noch UNESCO Weltkulturerbe, denn die auf Eichenpfählen erbaute Speicherstadt ist bis dato unverändert erhalten. Weitere Gründe für den Welterbestatus ist die Tatsache, dass die fünfzehn Gebäude der Speicherstadt das rasante internationale Handelswachstum zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert symbolisieren, ja geradezu ein Abbild dessen seien sollen.

Errichtet wurde die Speicherstadt in neogotischer Backsteinbauweise / wilhelminischer Backsteingotik zwischen 1888 und 1914. Nach längeren Verhandlungen mit dem Reichskanzler Bismarck kam es im Jahre 1881 (/1882) zwischen Hamburg und dem Deutschen Reich zum so genannten Zollanschlussabkommen, in welchem Hamburg im Gegenzug für das Eintreten in das Reichszollgebiet bzw. der Integration in das Deutsche Kaiserreich die Einrichtung eines Freihafens zugestanden wurde. Für dessen Bau bekam Hamburg vom Deutschen Reich eine finanzielle Förderung von 40 Millionen Reichsmark – die Baukosten betrugen insgesamt 106 Millionen. Im Bereich des Freihafens konnten nun Importgüter zollfrei gelagert und veredelt werden. Vor der Reichseinigung, vor dem Beitritt zum deutschen Zollgebiet, war die reichsfreie Hansestadt Hamburg komplett zollfreies Staatsgebiet. Die Speicherstadt war nun Teil bzw. Kern des neuen Freihafens und wurde 1888 eingeweiht, jedoch erst 1914 endgültig fertig gestellt. Mehr Informationen über die Geschichte Hamburgs und des Hamburger Hafens bzw. der Speicherstadt erhält man auf dem Hamburger Bildungsserver (http://bildungsserver.hamburg.de/der-historische-ort/) oder auf der Online Präsenz der Hamburger Hafen und Logistik AG (https://hhla.de/de/historie/ueberblick.html). Seit 2003 hat die Speicherstadt nicht mehr den Status eines Freihafens, und seit dem Jahre 2012 ist sie nicht mehr Hafengebiet. Heute sind dort u.a. (Werbe-) Agenturen, Verlage, Museen, Gastronomiebetriebe oder das Miniatur Wunderland untergebracht.

Doch Hamburg ist zu groß und hat zuviel Interessantes zu bieten, als dass man alles vollständig aus der Luft innerhalb eines Fluges fotografieren kann. Deshalb folgen in Zukunft weitere Flüge…

Luftbild Hamburger RathausLuftbild Waltershof mit Container Terminal Eurogate & BurchardkaiLuftbild Container Terminal Eurogate & BurchardkaiLuftbild Container Terminal TollerortLuftbild ElbphilharmonieLuftbild Hauptkirche St. Michaelis